Haarlose Birmas - ein Gendefekt mit weitreichenden Folgen

Bei den Birmakatzen findet man in einigen Linien den genetischen Defekt der Haarlosigkeit. Die Jungen sind in der Regel überproportional groß und sind lediglich  mit einem leichten Flaum bedeckt, der sich auch später nicht zu einem vollen Haarkleid entwickelt. Sie werden zum normalen Termin geboren.

Diese nackten Birmas werden selten älter als 6 Monate, da dieser Defekt mit einem Lethalfaktor gepaart ist. Sie sind also definitiv nicht lebensfähig und es gibt keine Chance, dass diese Tiere älter als 1 Jahr werden können.

Ihr Immunsystem ist so gut wie nicht ausgebildet. Ein Schutzmechanismus von Mutter Natur....  
Man geht davon aus, dass es sich hierbei um ein rezessives Gen handelt. Es muss also von beiden Elternteilen latent getragen werden, damit es überhaupt zum Vorschein kommt.

Es handelt sich hierbei um Katzen, die den Linien Snoezepoesjes entstammen und in Deutschland häufig vom Niederrhein aus den Nednil-Linien stammten, die von einem süddeutschen Züchter "de Rohan" exzessiv rückverpaart wurden. Beide Catteries züchten keine Birmakatzen mehr und deshalb habe ich mich entschlossen, die Namen zu nennen.

Ich denke, dass man auch dieses Tabuthema - wie etwa Blutgruppen - einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen sollte, um damit weiteren Kummer der Besitzer, die zum größten Teil nicht wissen, warum dies passiert ist, zu vermeiden. Wer von uns lässt schon gerne gerade geborenem Leben das Lebenslicht nehmen?

 - Zu einer ethischen Zucht gehört auch Leiden zu vermeiden, wenn es vermeidbar ist.

 

In den 70er und 80er Jahren hat es in einigen Linien sehr häufig haarlose Kitten gegeben, die dann eingeschläfert werden mussten. Durch eine selektive Zucht und das Bekanntmachen der betroffenen Linien konnte dieses Problem fast ausgemerzt werden, da verantwortungsvolle Züchter die Zucht mit Tieren, die diesen Gendefekt trugen eingestellt hatten.

Leider sind dennoch einige Nachkommen dieser Katzen in die Zucht verkauft worden, so dass die Haarlosigkeit -bedingt durch Inzucht in einer Linie - wieder vehement zum Vorschein gekommen ist.

Leider scheinen die betroffenen Züchter sich der Problematik für unsere Rasse nicht bewusst zu sein. Es handelt sich hierbei um einen absolut tödlichen und ernst zu nehmenden Defekt und beide Elterntiere sowie die aus dieser Verpaarung resultierenden Kitten müssen kastriert werden.

Wenn man bedenkt, dass die Birmas, die diese Abart der Natur erstmalig weitergegeben haben, bereits ca. Mitte der 70er Jahre geboren wurden und wie viele Generationen später dieser Defekt immer noch auftritt, denke ich wird klar, warum absolute Offenheit nun das Gebot an die Vernunft sein sollte. 

 

Im Buch "Birmans worldwide" wird dieses Thema auch ausführlich abgehandelt.